
Inhaltsverzeichnis
- Was hat mein Darm mit meinem Kinderwunsch zu tun?!?
- Pimp my eggs
- Das Problem mit der gestörten Darmflora
- Fruchtbarkeitsbezogene Symptome einer gestörten Darmflora
- Allgemeine Symptome einer gestörten Darmflora
- Darm und Eizell-/ Spermienqualität
- Störfaktoren für den Darm
- Auswirkungen von Störfaktoren auf den Darm
- Weitere Probleme im Zusammenhang mit Fruchtbarkeit und gestörter Darmflora
- Darmflora und Gebärmutterschleimhaut
- Darmkur ist nicht gleich Darmkur!
- Warum klären Ärzte nicht über Darmgesundheit auf?
Was hat mein Darm mit meinem Kinderwunsch zu tun?!?
Einfach alles! Die alten Griechen wussten schon: „Der Tod liegt im Darm!“. Das ist nicht nur ein Spruch. Denn wenn die Darmflora gestört ist, kann sich das katastrophal auf den gesamten Körper auswirken – auch und vor allem auf die Fruchtbarkeit. In diesem Beitrag werde ich – um alles verständlich machen zu können – ein bisschen ausholen müssen, aber bitte glaubt mir…es hängt alles mit einander zusammen. Da das Ganze natürlich ein etwas komplexes und ziemlich umfangreiches Thema ist, breche ich es hier wirklich nur auf das fürs Verständnis Nötige herunter und gebe mir die größte Mühe es für jeden einfach und verständlich zu formulieren :-) Sollten dann noch Fragen offen sein, schreibt mir einfach eine Nachricht über den Button unten :-) Also…los gehts…ich hole aus:
Pimp my eggs

Was ist überhaupt „Pimp my eggs“?
Auf unzähligen Socaial Media Kanälen, die sich mit dem Thema Kinderwunsch beschäftigen hört/sieht/liest man immer wieder davon, dass die Eizellqualität für den Kinderwunsch besonders gut sein muss. Gefühlt überall taucht in dem Zusammenhang der Begriff „Pimpy my eggs“ auf. „Pimp my eggs“ ist dabei ein Wortspiel. Von 2004 bis 2007 gab es auf MTV die Fernsehshow „Pimp my ride“, für die sich Menschen die alte und/ oder kaputte bzw. schrottreife Autos, aber nicht das Geld für die nötige Reparatur hatten, bewerben konnten, ihre Autos aufmotzen zu lassen. Wenn sie angenommen wurden, brachte der Sender die Autos in eine Tuning Werkstatt und ließ sie so herrichten, dass sie nicht nur in neuem Glanz erstrahlten – sie waren hinterher noch besser als im Neuzustand. „Pimp my eggs“ soll also Eizellen von schlechter Qualität quasi aufmotzen und wieder leistungsfähig machen. Man wird auf Seiten, die sich mit diesem Thema beschäftigen, überschüttet mit Informationen darüber was für Nahrungsergänzungsmittel man dafür am besten einnehmen oder wie man sich ernähren sollte.
Wieso „Pimp my eggs“?!?
Dass es grundsätzlich besser ist, wenn eine Eizelle eine gute Qualität hat kann sich vermutlich jeder noch mit gesundem Menschenverstand irgendwie herleiten. Aber ist nicht Eizelle gleich Eizelle?!? Und machen nicht alle Eizellen immer eine Schwangerschaft? Im Fernsehen werden die doch alle immer sofort schwanger…? Ich verrate Euch jetzt ein Geheimnis: Fernsehen ist Fernsehen. Aber die Wirklichkeit ist die Wirklichkeit ;-) Also wieso ist eine gute Eizellqualität so existenziell wichtig??? Die Erklärung ist total simpel: Grundsätzlich und vereinfacht gesagt ist es so, dass nur eine Eizelle, die „gut genährt“ ist und in folgedessen eine gute Qualität hat, überhaupt schwangerschaftsfähig ist.

Eizellen von schlechter Qualität sind das in der Regel nicht. Jedenfalls nicht von alleine (Stichwort: Hormonbehandlung). Hierzu machen wir kurz einen...
Mini Exkurs in die Reproduktionsmedizin
Selbstverständlich kann man eine Eizelle von nicht so sonderlich guter Qualität mit Hormonspritzen wie zum Beispiel Gonal F oder Pergoveris oder auch Hypophysenstimulation (hierbei wird der Hypophyse ein FSH Mangel vorgegaukelt, damit sie FSH überproduziert. Die dazu genutzten Präparte Clomifen oder Letrozol werden hierzu „off label“ genutzt, das bedeutet, sie werden normalerweise in einem anderen Gebiet eingesetzt.) dazu zwingen einen Follikel bis zur Sprungreife auszubilden - und nach diesem Prinzip arbeiten ja auch die Kinderwunschkliniken.

Und natürlich kann man den Follikel dann auch durch weitere Hormonspritze(n) wie Ovitrelle dazu zwingen, dass er springt – so überhaupt eine Eizelle drin ist. Das heißt aber noch lange nicht, dass diese Eizelle dann auch befruchtungs- oder schwangerschaftsfähig ist, denn unter normalen Umständen hätte sie wahrscheinlich gar keinen sprungreifen Follikel ausgebildet - zumal man dazu sagen muss, dass sich jedes Stimulationsmedikament (und sei es noch so gering dosiert) immer negativ auf die Eizellqualität auswirkt. Das hängen die Kinderwunschkliniken aber nicht so gerne an die Große Glocke. So erklärt sich übrigens auch die geringe Embryonenrate von 25 – 30 % gegenüber den ursprünglich geernteten Eizellen bei künstlichen Befruchtungen. Exkurs Ende. Die Qualität einer Eizelle hängt also maßgeblich von ihrer Nährstoffversorgung ab (genetische oder ähnliche Komponenten hier mal ausgenommen). Wenn die Eizelle also keine Nährstoffe bekommt, dann ist sie dementsprechend unterernährt. Im Grunde wie ein Magersuchtpatient. Jemand der an Magersucht leidet stirbt jetzt nicht sofort. Aber diese Menschen sind eben zum Einen todkrank und zum Anderen nicht besonders leistungsfähig. Und ganz genauso ist es auch mit unseren Eizellen: keine Nährstoffe, keine gute Qualität, kein Follikelwachstum – oder falls doch Follikelwachstum (warum auch immer), dann jedenfalls keine guten Chancen auf eine Schwangerschaft. Denn natürlich hat eine Eizelle von guter Qualität eine um ein Vielfaches größere Chance befruchtet zu werden und sich zu einem gesunden Embryo zu entwickeln – vorausgesetzt, natürlich, das beteiligte Spermium hat auch eine Gute Qualität. Denn: für Spermien gilt das oben Erklärte ganz genauso ;-)
Das Problem mit dem „Pimp my eggs-Trend“
Was auf diesen Seiten oder Kanälen aber nirgendwo auftaucht – jedenfalls ist es mir bisher noch nie in dem Zusammenhang begegnet – ist die Tatsache, dass all diese Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel, die man dafür einnimmt, auch vom Darm aufgenommen werden müssen, damit sie überhaupt einen Effekt auf die Eizellen haben können. Denn wenn der Darm diese Nährstoffe nicht aufnehmen kann, führt das am Ende des Tages nicht zu wesentlich besserer Eizellqualität – egal wie viele Nahrungsergänzungsmittel Du zu Dir nimmst (oder wie hochwertig sie sind) – sondern einfach nur zu saumäßig teurem Urin. Denn natürlich scheidet der Körper diese Nährstoffe wieder weitestgehend unverbraucht aus, wenn er sie aufgrund seiner gestörten Darmflora und totaler Überschlackung und Überfettung gar nicht richtig aufnehmen kann. Das sieht dann so aus...

Das führt dann also nicht zu erhöhter Fruchtbarkeit, sondern dazu, dass man im wahrsten Sinne des Wortes, Geld zum Klo herunter gespült hat. Ein weiteres Problem an „Pimp my eggs“ ist, dass es sich nur mit der Fruchtbarkeit der Frauen beschäftigt und die Männer dabei völlig außen vorlässt. Mir ist das ein absolutes Rätsel, weil weibliche Fruchtbarkeit bzw. Eizellqualität ja an jedem Kinderwunsch NUR zu 50 % beteiligt ist. Das bedeutet im Umkehrschluss: die männliche Fruchtbarkeit ist genauso an jedem Kinderwunsch auch zu 50 % beteiligt. Ohne den Mann geht’s eben nicht. Und nur weil der Mann ein Mann ist, heißt das ja nicht automatisch, dass jedes seiner Spermien ein Mini-Superman ist – auch wenn die meisten Männer das gerne behaupten. Ein unauffälliges Spermiogramm ist dabei übrigends auch immer ein guter Hinweis, aber leider meist nur ein Teil der Wahrheit, da das Spermiogramm in der Regel nur die folgendenden Fragen beantwotet: 1. Wie viel Ejakulat macht er? 2. Wie viele Spermien sind da drin? 3. Von den Spermien, die enthalten sind, wie viele sind beweglich und wie sehen sie aus? 4. Wie viele der beweglichen Spermien schwimmen geradeaus und wie schnell? Es beantwortet aber nicht die Frage wie gut die Spermien mit Nährstoffen versorgt sind...sind sie kräftig? Vielleicht übersäuert? Diese Fragen sind für Spermien aber genauso wichtig zu klären wie für Eizellen. Im Grunde genommen sollte das Programm also eigentlich heißen „Pimp my fertility“. Aber wie so oft wird auch da einfach nur ein Teil der Wahrheit beleuchtet.
Das Problem mit der gestörten Darmflora
Nahezu jeder hat aufgrund unterschiedlicher Faktoren, mit denen wir im Laufe unseres Lebens konfrontiert werden – und die wir oft überhaupt nicht beeinflussen oder vermeiden können – eine (mehr oder weniger) gestörte Darmflora, die sich natürlich auch in irgendeinem oder relativ häufig auch mehreren, Symptomen niederschlägt. Das fiese an einer gestörten Darmflora ist zum Einen: der Darm steuert über 80% aller Prozesse, die in unserem Körper ablaufen! Er hängt also nahezu überall mit drin – selbstverständlich auch in der Fruchtbarkeit! Das bedeutet im Umkehrschluss: wenn Du irgendein Symptom hast - egal welches - dann liegt die Wahrscheinlichkeit, dass Du gar keine Medikamente brauchst, sondern es über Deine Darmgesundheit in den Griff bekommst, auch bei 80 %. Und zum anderen: kaum jemand kennt den Zusammenhang seines Symptoms mit dem Darm, weil die (meisten) Ärzte einen nicht darüber aufklären und wir vom Kindesalter an damit aufwachsen. Denn mit den Faktoren, die unseren Darm schädigen werden wir bereits ab dem Kindesalter regelmäßig konfrontiert. Das bedeutet, wir kennen meist gar nichts anderes als eine gestörte Darmflora- oder Tätigkeit und halten die damit verbundenen Symptome deswegen für normal. Die Gründe dafür habe ich in den folgenden zwei meiner TikTok Videos • Kinderwunschbehandlung - Diese Dinge hätte ich gern VORHER gewusst - Teil I • Kinderwunschbehandlung - Diese Dinge hätte ich gern VORHER gewusst - Teil II in Bezug auf die Vorgehensweise der meisten Kinderwunschkliniken in aller Kürze erläutert. Ich werde aber auch am Ende dieses Beitrags nochmal kurz darauf eingehen. Und nein, das sind leider keine Verschwörungstheorien. Ich habe mich tatsächlich mit Ärzten unterhalten, die es mir genauso bestätigt haben. Der Großteil der Menschen lebt deswegen jahrelang – wenn nicht sogar sein Leben lang – mit den (häufig quälenden) Symptomen und glaubt solche Dinge wie „Das ist halt so.“ „Damit muss ich leben.“ „Da kann man nichts machen.“…und wundert sich, dass seine Symptome, Krankheiten, Wehwehchen oder Fruchtbarkeitsprobleme nicht in den Griff zu bekommen sind, egal wie viele Medikamente er futtert. Da Medikamente aber meist nur Symptombetäubung sind und nicht Ursachenbekämpfung kann sich auf diese Weise natürlich schlecht etwas verbessern.
Fruchtbarkeitsbezogene Symptome einer gestörten Darmflora
• Endometriose • PCOS • PMS • Follikelreifestörung • Unregelmäßige Zyklen • Ausbleibende Zyklen • Fehlgeburten • Einnistungsversagen • Eingeschränktes Spermiogramm • usw.
Allgemeine Symptome einer gestörten Darmflora
• Schuppenflechte • Neurodermitis • Trockene Haut • Unreine Haut • Akne • Nesselsucht • Migräne • Häufige Kopfschmerzen • Infektanfälligkeit • Schlafstörungen • Depressionsneigung • Rheuma • Allergien • Heuschnupfen • Unverträglichkeiten • Autoimmunerkrankungen • Chronische Erkrankungen • Blockierte Gewichtsabnahme • Reizdarm • Verdauungsprobleme • Gelenkschmerzen • Gicht • Blähungen / Blähbauch • usw. Diese Auflistungen sind nicht abschließend, aber ich glaube man bekommt eine ganz gute Idee davon wie sich eine gestörte Darmflora äußern kann – und wie breit die Symptome gefechert sind, eben weil der Darm 80 % aller Prozesse im Körper steuert…
Darm und Eizell-/ Spermienqualität
Dass Eizellen und Spermien eine gute Qualität haben müssen, damit es überhaupt zu einer Befruchtung kommen kann haben wir jetzt alle verstanden. Dass dafür zuerst eine Versorgung der Zellen mit Nährstoffen passieren muss, auch. Aber wie funktioniert das jetzt genau?!? Wie kommen Vitamine und andere Nährstoffe in den Spermien und Eizellen an? Über die entsprechenden Gefäße im Darm! Dazu gehört aber ein Faktor, den man in diesem Zusammenhang vermutlich überhaupt nicht auf dem Zettel hat, der aber über sein oder nicht sein entscheidet. Ich fang mal ganz am Anfang an: auf der Innenseite des Darms liegen sogenannte Darmzotten. Die sehen aus wie kleine, längliche Noppen auf einem Hochflorteppich.

In diesen Zotten verlaufen unter anderem Blut-und Lymphgefäße. Da gibts noch ein paar andere Dinge, die da entlang laufen, wie Ihr auf dem Bild unten sehen könnt, aber wir konzentrieren und jetzt mal auf die Blut- und Lymphgefäße, weil wir nur die gerade brauchen...

Vereinfacht gesagt, transportieren die Lymphgefäße überschüssiges Wasser und Stoffe ab, die wir nicht mehr im Körper brauchen und die Blutgefäße sind dafür zuständig Nährstoffe zu den Zellen im Körper zu transportieren. Zu allen Zellen. Selbstverständlich auch zu den Spermien (= kleinste menschliche Zellen) und Eizellen (= größte menschliche Zellen), damit die eben gut genährt und leistungsfähig sind. Diese Zotten mit den innen verlaufenden Gefäßen sind im Darm umgeben von einer flüssigen Zwischensubstanz (Interstitium heißt die auf Schlau). Über diese flüssige Zwischensubstanz sollten normalerweise die Stoffe zu den Blut- und Lymphgefäßen transportiert bzw. ausgetauscht werden, damit von dort aus der weiter vorgesehene Transport (zu den Zellen oder eben raus aus dem Körper) stattfinden kann (= Stoffwechsel!). Stellt Euch das vor wie eine Schneekugel: es ist tatsächlich das gleiche Prinzip (in Echt ist es natürlich in kleines bisschen anders, aber kaum). Stoffe bewegen sich in einer Flüssigkeit problemlos hin und her. Der Austausch funktioniert. Zellen werden also mit Nährstoffen versorgt und sind dementsprechend auch gut genährt, während Abfall ausgeleitet wird. Wenn das alles nach Plan läuft und der Darm gesund ist, dann sieht das so aus:

So hat die Natur es ursprünglich mal gebaut und vorgesehen. Es ist wichtig das alles als Basis zu wissen, denn mit diesen Abläufen im Darm steht und fällt die ganze Sache mit der Spermien- und Eizellqualität.
Störfaktoren für den Darm
Die Liste der Faktoren, die unsere Darmflora stressen ist vermutlich unendlich lang, aber im Wesentlichen lassen sie sich in vier Gruppen unterteilen:
Medikamente
Ganz oben auf der Liste stehen Antibiotika. Macht Euch die ursprüngliche Bedeutung bzw. Übersetzung des Wortes „Antibiotikum“ bewusst!!! Antibiotikum kommt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich: „gegen Leben!“ Antibiotika sollen also Bakterien töten. Das machen sie auch. Leider sind Antibiotika aber nicht intelligent. Sie können nicht zwischen guten und schlechten Bakterien unterscheiden und töten daher einfach alles ab. Es gibt Biologen, die die Meinung vertreten, dass eine einzige Gabe Antibiotikum im Leben schon dafür ausreicht, dass die Darmflora hinterher nie wieder das ist, was sie mal war. Grundsätzlich ist wahrscheinlich kein Medikament wirklich gut für den Darm - oder nur die wenigsten. Im Gegenteil! Jedes Medikament muss ja irgendwie auch abgebaut werden und hinterlässt eine Nebenwirkung im Körper, die den Darm mindestens belastet, im schlimmsten Fall aber sogar schädigt. Alles was im Labor zusammengerührt und dem Körper in Form von Tabletten, Spritzen oder sonst wie zugeführt wird, ist in der Regel - paradoxerweise - nicht wirklich förderlich für die Darmgesundheit – oder für die Gesundheit im Allgemeinen. Jetzt mal abgesehen von pflanzlichen Naturmittelchen…die machen in der Regel nichts. Das liegt daran, dass Medikamente in der Regel am Symptom arbeiten und es "lahmlegen", nicht aber die Ursache des Symptoms bekämpfen. Das bedeutet, man fühlt sich durch die Einnahme von Medikamenten gesund, weil man das Symptom nicht mehr wahrnimmt, das bedeutet aber nicht, dass die symptomauslösende Ursache beseitigt wurde. Das einfachste Beispiel: Kopfschmerzen und Schmerzmittel. Stell Dir vor Du hast Kopfschmerzen. Der Kopfschmerz ist ein Symptom irgendeiner Ursache. Wenn Du nun ein Schmerzmittel nimmst, dann passiert ganz vereinfacht gesagt folgendes: Der Körper bemächtigt sich eines Enzyms (Cyclooxygenase heißt das), welches er nutzt um an den Schmerzrezeptoren Prostaglandine zu bilden. Dadurch wird ins Gehirn ein Signal zur Schmerzwahrnehmung geleitet. Du spürst jetzt Schmerz. Wenn Du nun eine Tablette gegen Schmerzen einnimmst, dann wird die Wirkungsweise der Cyclooxygenase blockiert und die Produktion von Prostaglandine gehemmt bzw, gestoppt. Dadurch lässt das Schmerzempfinden nach und hört schließlich auf. Du bekommst jetzt aber bloß nicht mehr mit, dass Du Schmerzen hast. Das bedeutet nicht, dass sie wirklich verschwunden sind. In aller Einfachheit gesprochen ist das die "Arbeitsweise" von Medikamenten. Und dann müssen Medikamente ja auch irgendwo im Körper abgebaut werden…die Reste setzten sich in den Gefäßen und Zellwänden ab, verstopfen und verdrecken da alles und wenn es ganz schlecht läuft, bekommt man irgendwann einen Schlaganfall…und dann heißt es immer: „Esst nicht so viele Eier. Das Cholesterin bringt Euch irgendwann um…“ Nein, Man! Nicht das Cholesterin bringt uns um…! Das ist jetzt natürlich etwas überspitzt gesagt, aber im Grunde trifft es das. Wenn man das aber so nach außen an die große Glocke hängen würde, wollte ja kein Mensch mehr Tabletten schlucken – und das wäre eine Vollkatastrophe für die Pharmaindustrie… Der ein oder andere (Allergiker oder Herzpatient, zum Beispiel) hat bestimmt schon mal vom Arzt gehört: „Setzen Sie Ihre Tabletten bloß nicht ab, sonst geht’s direkt wieder los!“ Auch wenn es so nur durch die Blume gesagt wird, ich finde die Botschaft ist schon relativ deutlich: Solange ich mein Medikament nehme und das Symptom damit betäube ist alles schick. Sobald ich es absetze gehen die Probleme wieder los, weil die Ursache natürlich nicht verschwunden ist. Und wir werden mit Medikamenten konfrontiert sobald wir mit unserer frisch aufgebauten Darmflora den Kindergarten besuchen – und dort mit allem konfrontiert werden, was der Kindergarten so zu bieten hat: Magen-Darminfekt, Keuchhusten, Scharlach, Masern, Windpocken, Bronchitis, oder, oder, oder… Und natürlich gibt’s die Schädigung für den Darm von klein auf noch gratis obendrauf. Unser Körper wird im Laufe des Lebens immer wieder mit Medikamenten vollgestopft – und wenn es nur die Tablette gegen die ständigen Kopfschmerzen oder das Cetirizin gegen den Heuschnupfen ist…
Umweltfaktoren
Schadstoffe, Weichmacher, Abgase…Umweltfaktoren, denen wir mehr oder weniger hilflos ausgeliefert sind tragen nicht unwesentlich zur Schädigung unserer Darmflora bei. Abgase oder Schadstoffe, wirken auf unser System ein sobald wir das Haus verlassen und "an die frische Luft gehen". Wir atmen sie ein und nehmen sie über das größte Organ auf, das wir haben: die Haut – ob wir es wollen oder nicht. Es lässt sich überhaupt nicht vermeiden. Wenn wir über Umweltfaktoren sprechen kommen wir an zwei weiteren Bösewichten nicht vorbei: 1. BPA: ist in nahezu jeder Kunststoffverpackung und z.B. in Kassenzetteln aus Thermopapier verarbeitet und wird dann über Lebensmittel, Getränke oder Hautkontakt aufgenommen. 2. Phtalate: finden sich eher im Bereich der Kosmetik oder in der Waschmittel- und Reinigungsabteilung. Sie sind Weichmacher, die im Grunde überall verarbeitet werden, wo Parfümstoffe eine Rolle spielen, die nicht natürlichen Ursprungs sind. Wenn wir über die Haut Kontakt zu ihnen bekommen, nehmen wir sie so in unser System auf. Das Problem an diesen Stoffen ist folgendes: Sie sind in ihrer chemischen Struktur unserem Östrogen sehr sehr ähnlich. Das bedeutet, sie gaukeln dem Körper einen Hormonüberschuss vor, der in Wirklichkeit nicht da ist. Und Eierstöcke z.B. haben die blöde Eigenart ihre eigene Tätigkeit einzustellen, wenn man von außen Östrogen zuführt. Wenn der Eierstock nun der Meinung ist, dass Östrogen zugeführt wird, obwohl es in Wirklichkeit nicht so ist, dann führt das schnell zu Störungen im Zyklusgeschehen. Die Wirkung dieser Stoffe ist der unserer Östrogene einfach so ähnlich, dass sie im Körper unser hormonelles Gleichgewicht völlig durcheinander bringen können und der Darm ist das Zentrum unseres endokrinen (= hormonellen) Systems, das dadurch völlig aus den Fugen geraten kann. Die Liste geht endlos weiter, aber es geht gerade eigentlich weniger darum alles aufzuzählen als mehr darum eine ungefähre Idee dafür zu bekommen, was alles Schäden und Disbalancen im Körper verursacht und warum. Und darum, dass wir dem gar nicht wirklich entkommen können.
Ernährung
Ich lehne mich jetzt mal ganz weit aus dem Fenster und sage, dass die meisten Menschen wahrscheinlich eine ziemlich gute Vorstellung davon haben, wie eine gesunde Ernährung aussieht: • Obst • Gemüse • Ballaststoffe • Gute Fette • Proteine • gute Kohlehydrate in Form von Vollkornprodukten • möglichst frische und unbehandelte Lebensmittel • viel stilles Wasser

Aber egal wie sehr man es möchte oder versucht…niemand ernährt sich doch zu 100 Prozent und immer nur gesund. Jeder hat doch schon mal eine Pizza gegessen, einen Burger mit Pommes und Chicken Nuggets oder eine Limonade getrunken, einen Energy Drink oder das ein oder andere Bierchen...und was ist mit dem Schokolädchen am Abend – oder auch mal zwischendurch…? Und unter Garantie haben die meisten in der Jugend auch schon mal eine Party mitgenommen, auf der sie ein bisschen zu tief ins Glas geschaut haben ^^ Seid ehrlich ;-) Ich nehme mich da nicht aus^^ #RealTalk

Ich meine, jeder weiß doch, dass solche Lebensmittel (wenn wir sie jetzt mal so bezeichnen wollen) nicht gesund sind. Alle essen und trinken sie trotzdem – und sei es nur hier und da. Das Problem an solch ungesunden Lebensmitteln ist aber, dass sie natürlich mit reichlich gesättigten Fettsäuren, viel Zucker, wenig Nährstoffen und einer riesen Belastung für den Darm daherkommen, weil dieser ganze "Müll" ja direkt durch den Darm transportiert wird und da überall hängen bleibt. Der Darm überschlackt und überfettet dadurch völlig, was dann zu Problemen in der Nährstoffaufnahme durch gute Lebensmittel führt (wieso warum weshalb das so ist, erkläre ich gleich unten). Nicht umsonst nennen die Amerikaner diese Nahrungsmittel "Junk Food" (junk, engl. = Müll, Schrott).
Stress
Alle Menschen haben ihn. Fast jeder unterschätzt ihn. Einfach, weil man ihn nicht greifen kann. Man kann Stress nicht anfassen oder sehen, wie zum Beispiel den oben erwähnten Burger. Man kann ihn Menschen nur ansehen. Aber: Stress ist der O.V.E.R.K.I.L.L für den Darm und etwas, von dem die meisten Menschen keine Ahnung haben, wie sie es vermeiden oder reduzieren können. Wir haben es schlichtweg verlernt nicht gestresst zu sein, mal ganz abgesehen davon, dass wir von kleinauf in dem Bewusstsein einer leistungsorientierten Gesellschaft aufwachsen. Wir bekommen eher Anerkennung wenn wir uns mit 40 Grad Fieber noch auf die Arbeit schleppen, weil das eine gute Arbeitsmoral wieder spiegelt, als wenn wir uns erst mal auskurieren - egal ob wir krank überhaupt noch effizient und produktkiv arbeiten können oder nicht. Ich sehe das ja bei mir selber. Es fällt mir irrsinnig schwer abzuschalten und mich wirklich mal zu entspannen…ich muss mich richtig dazu zwingen. Das liegt aber mehr am heutigen Lebensstil und den Prioritäten, die man setzt, als weniger am Stress selber. Denn wenn wir mal ganz ehrlich sind, ist viel Stress von vielen Menschen selbst verursacht…

“Schlafen kann ich, wenn ich tot bin…“ und der gleichen sinnentleerter Mantren beten sich sooo viele Menschen Tag für Tag selber vor und wissen gar nicht, was sie sich damit antun und, dass diese Situation viel schneller kommen könnte als ihnen lieb ist… Das Problem an Stress ist, dass er im Körper in Form von Übersäuerung verstoffwechselt wird. Bereits in den 30er Jahren wurde in der Warburg-These festgehalten, dass (vereinfacht gesagt) Krankheiten, Störungen, Dysbalancen...im Grunde genommen, alles was im Körper schief laufen kann, nur in einem übersäuerten Milieu überhaupt existieren und entstehen kann. Für diese Entdeckung hat Otto Warbung 1931 den Nobelpreis für Physik und Medizin erhalten. Seine These wurde vor etwa 10 Jahren durch eine Forschergruppe aus Thüringen bestätigt. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass wir Krankheiten und Störungen in unserem Körper nur einen Nährboden liefern, wenn wir es zulassen, dass unser System übersäuert - durch falsche Ernährung und/ oder Stress. Doch alles oben Erwähnte sind ja Faktoren, denen jeder im Laufe seines Lebens früher oder später ausgesetzt ist. Deswegen muss ich immer etwas schmunzeln, wenn die Leute in den Beratungen zu mir sagen (besonders Männer): „Ich hab gar nichts! Ich bin kerngesund!“ Wenn ich ihnen dann aber ein paar Zusammenhänge erkläre und Symptome aufzähle, schieben sie meist so etwas nach wie: „Ach so…ja, das hab ich schon.“ Man ist so sehr gewöhnt an seine Symptome, dass sie einem total normal vorkommen und man sie gar nicht mehr wirklich wahrnimmt – oder noch schlimmer: als einen Teil von sich annimmt….
Auswirkungen von Störfaktoren auf den Darm
Was passiert jetzt im Darm, wenn Medikamente, Umweltfaktoren, ungesunde Ernährung und Stress über einen Zeitraum von zwanzig, dreißig, vierzig Jahren immer wieder und kontinuierlich auf den Darm einwirken? Dafür war die Information zum Stoffwechsel zu Beginn so wichtig. Diese oben erwähnte flüssige Zwischensubstanz, in der unser Austausch von Abfall- und Nährstoffen im Darm stattfindet (denkt an die Schneekugel ;-) ), kann diesen schädlichen Einflüssen nur eine sehr begrenzte Zeit standhalten. Sie fängt dann mit der Zeit an einzudicken, verschlackt komplett und irgendwann ist sie keine Flüssigkeit mehr, sondern nur noch ein zäh-geliger Glibber, der keinen Stoffeaustausch mehr zulässt.

Spinnt die Idee mit der Schneekugel mal weiter: Stellt Euch vor, Ihr habt so eine Schneekugel in der Hand, schraubt den Holzfuß unten ab, lasst die Flüssigkeit raus und füllt stattdessen ein zähes Haargel da rein oder Kinder-Spielschleim zum Beispiel. Wenn Ihr dann versucht, die Schneepartikelchen da drin in Bewegung zu bringen, wird das vermutlich nicht mehr so gut funktionieren. Nichts anderes passiert im Darm. Der Stoffwechsel kommt dadurch nahezu zum Erliegen (oder zumindest arbeitet er wesentlich schlechter, wodurch man übrigens auch eher zur Gewichtszunahme neigt als zur Abnahme), Abfall- und Schadstoffe werden nicht mehr aus dem Körper ausgeleitet und Nährstoffe können nicht mehr (oder nicht ausreichend) in die Zellen transportiert werden. Und hier schließt sich der Kreis zur Spermien- und Eizellqualität! Denn hier passiert jetzt die Unterversorgung bzw. Unterernährung der Zellen, woraus dann eine schlechte Spermien- bzw. Eizellqualität resultiert. Über die Auswirkungen von schlechter Eizellqualität haben wir oben schon gesprochen. Für Spermien bedeutet eine schlechte oder ausbleibende Nährstoffversorgung, dass sie zum Beispiel nicht stark oder schnell genug sind um den langen und beschwerlichen Weg durch den Gebärmutterhals, die Gebärmutterhöhle und den Eileiter zurück zu legen, wo sie die Eizelle befruchten sollen. In beiden Fällen verringert also eine gestörte Darmflora die Chancen auf eine Schwangerschaft mehr oder weniger stark.
Weitere Probleme im Zusammenhang mit Fruchtbarkeit und gestörter Darmflora
Mit der Darmflora ist es im Grunde wie mit dem Dominoeffekt. Wenn erst mal was schief läuft, man erst mal einen Stein umgestoßen hat, dann kann man es im Grunde gar nicht mehr aufhalten… Und so ist es im Darm auch. Wenn ein Ungleichgewicht in der Darmflora herrscht und dadurch nur ein einziges Steinchen umfällt, reißt es zahlreiche andere mit sich. Das kann eine riesen Kettenreaktion an Symptomen auslösen.

Allgemein kann man festhalten, dass der Darm das Zentrum unseres endokrinen Systems (= Hormonsystem) ist. Ich hatte das oben schon erwähnt. Neben zahlreichen anderen Hormonen wie zum Beispiel Melatonin (zuständig für Schlaf), Serontonin (= Glückshormon) oder TSH (Schilddrüsenstimulierendes Hormon) wird im Darm auch ein Enzym gebildet, das eines unserer Östrogene in seine aktive Form umwandelt. Beta-Glucoronidase heißt dieses Enzym und wenn die Darmflora gestört ist und in Folge dessen ein Ungleichgewicht im Darm herrscht, dann wirkt sich das auch auf die Produktion von Beta-Glucoronidase aus und führt dadurch zu einem Ungleichgewicht an Östrogen im Körper. Im weiblichen Körper ist Östrogen unter anderem zuständig für die Zyklusregulation. Egal also ob wir ein zu viel oder zu wenig an Beta-Glucoronidase im Darm haben. Es wirkt sich durch ein zu viel oder zu wenig an Östrogen aus und führt so zu Zyklusstörungen, Follikelreifestörungen, Hitzewallungen oder, oder, oder… Im männlichen Körper sind diese Östrogene zuständig für die Spermienreifung. Das bedeutet eine Störung in der Produktion von Beta- Glucoronidase wirkt sich bei Männern also negativ auf die Spermienqulität aus.

Darmflora und Gebärmutterschleimhaut
Als wir über die Nährstoffversorgung der Zellen im Körper gesprochen haben, hat es sich der ein oder andere vielleicht schon gedacht – davon sind nicht nur Eizellen und Spermien betroffen. Denn der Darm steuert unter anderem auch alle Schleimhäute, die sich im Körper aufbauen…Augen, Mund, Nase, Magen…aber eben auch die Gebärmutterschleimhaut. Für eine erfolgreiche Einnistung ist nicht nur die Embryoqualität entscheidend, sondern auch und in besonderem Maße die Struktur und Qualität der Gebärmutterschleimhaut. Das darf aber bitte nicht damit verwechselt werden wie hoch die Gebärmutterschleimhaut sich während der ersten Zyklushälfte aufbaut!!! Das ist ein anderes Thema. Die Höhe der Gebärmutterschleimhaut bestimmt der Leitfollikel. Je größer er wird, desto mehr Östrogen produzieren die Follikelwände. Und ab einer bestimmten Konzentration führt das zum Einen dazu, dass der Zervixschleim sich umstrukturiert und die berühmte eiweißartige Konsistenz annimmt und zum Anderen, dass die Gebärmutterschleimhaut anfängt sich bis zu einer gewissen Höhe aufzubauen. Da passieren dann noch ein paar andere Dinge in der Hypohyse, aber die sind für die Schleimhaut gerade nicht relevant. Wie aber die Zellstruktur – und Qualität der Schleimhaut ist, wird im Darm festgelegt, genau wie die Frage ob dort ein übersäuertes Milieu herrscht. Kein Embryo möchte in eine übersäuerte Gebärmutterschleimhaut einziehen, deswegen ist es wichtig, dass ein basisches Milieu herrscht. Da fühlen sich Embryonen wohl ;-)

Leider sind aber die meisten Menschen aufgrund ihrer Lebensweise komplett übersäuert. Bei manchen Menschen ist es so schlimm, dass sich diese Übersäuerung in Form von Neurodermitis, Schuppenflechte, Endometriose, Ekzemen, Sodbrennen, Gicht, Rheuma oder Ähnlichem äußert. Bei anderen zeigt es sich nicht – oder nicht so dramatisch. In jedem Fall aber sollte diesem Umstand entgegengewirkt werden, wenn man seine Chancen auf eine Schwangerschaft maximieren möchte. In jedem Fall sind Kinderwunsch und Darmgesundheit aber untrennbar miteinander verbunden.
Darmkur ist nicht gleich Darmkur!
All diese Störungen und Auswirkungen auf den Körper und die Fruchtbarkeit (und noch deutlich mehr, was ich hier gar nicht aufgezeigt habe, weil es den Rahmen gesprengt hätte) sind glücklicherweise in den meisten Fällen nicht irreversibel. Man kann das alles umkehren und nochmal gesunden – oder zumindest unterstützen. Aber der Darm kann das leider nicht alleine.

Deswegen ist das wichtigste, was man für seine Gesundheit und seinen Kinderwunsch tun kann, eine anständige, eine vier Phasen Darmkur zu machen, die nicht nur Probiotika im Darm ansiedelt (wie die meisten im Drogeriemarkt oder Reformhaus erhältlichen Darmkuren), sondern auch am Stoffwechsel arbeitet, den Darm entgiftet, entfettet und entschlackt, die am dem Säure-Basen-Haushalt, dem Immunsystem und eben auch an der Darmflora arbeitet. Eine solche vier Phasen Darmkur bekommt man aber nicht im Laden zu kaufen und es gibt auch nicht DAS Pauschalpaket in irgendeinem Online Shop. Denn wenn es wirklich helfen soll, dann muss so eine Kur individuell auf die Symptome jedes einzelnen abgestimmt werden. Man braucht eine Betreuungsperson, die sich damit auskennt, genau weiß, wie was zusammengestellt werden muss und in welcher Dosierung man die Präparate braucht…und dann, Freunde…schlägt es ein, wie eine Bombe! Und glaubt mir…Ihr könnt Euch jetzt noch gar nicht vorstellen, was das mit Eurem Körper und Eurer Fruchtbarkeit machen kann…

Nach allem, was ich in den vergangenen drei Jahren erlebt, ausprobiert, gekauft und versucht habe…von Schulmedizin, über wenig erforschte Behandlungsmethoden, Traditionell Chinesische Medizin, Akkupunktur, Vitamine, Sport, Nichtstun, Therapie, Zyklustracking, etc., etc., etc.,…ich habe ja wirklich ALLES versucht, was die Schulmedizin, die Forschung und die Alternativen Methoden hergeben… Es hat unseren Kinderwunsch mit weitem Abstand am meisten vorangebracht, unsere Darmgesundheit auf Vordermann zu bringen. Es hat uns von: Hitzewallungen des Todes, Kein Zyklus, keine Gebärmutterschleimhaut und keine eigenständigen Eisprünge gebracht zu: Keine Hitzewallungen mehr, normaler Zyklus ohne Stimulation mit 1-2 Eisprüngen zum richtigen Zeitpunkt und perfekter Gebärmutterschleimhaut mit einem Aufbau von unglaublichen 12 mm. Deswegen habe ich mich wirklich wie eine Irre in dieses Thema gestürzt und bin inzwischen an einem Punkt angekommen (nicht zuletzt aufgrund meiner eigenen Erfahrungen und den Erfahrungen, die ich bei Paaren sehe, welche ich mit dem Thema Darmgesundheit betreue), an dem ich aufrichtig und mit allem was ich habe, der Überzeugung bin, dass Darmgesundheit die Basis jeder Kinderwunschbehandlung sein sollte - von den sonstigen, ganz allgemeinen Vorteilen für den Körper mal ganz abgesehen.
Warum klären Ärzte nicht über Darmgesundheit auf?
Was ich dazu nun sagen werde meine ich weder böse, noch zynisch. Ich meine es aber ernst. Es ist einfach eine ganz nüchterne Betrachtung der Tatsachen. Und das sollte jedem Patienten klar sein, der einen Arzt (einen Kinderwunscharzt im Speziellen) aufsucht: Die (meisten) Ärzte haben kein Interesse daran, dass Du gesund wirst. Im Gegenteil. Das schlimmste was einem Arzt passieren kann ist, ja gerade, dass Du gesund wirst. Denn dann brauchst Du den Arzt nicht mehr und kommst in Folgedessen nicht mehr in die Praxis oder Klinik. Und dann verdient der Arzt kein Geld mehr. Ich glaube, der Gedanke, den die meisten Patienten haben ist etwa der: „Er ist ja mein Arzt. Der will mir ja helfen. Der will, dass es mir gut geht.“ Nein. Eben nicht. Versteh mich nicht falsch. Ich unterstelle Ärzten keinen bösen Willen. Aber eben auch kein besonderes Interesse. Im Gegenteil. Ein guter Patient ist ja nur ein Patient, dem es eben nicht gut geht und der genau deswegen einen Arzt aufsucht. Wenn ein Arzt Dich darüber aufklärt, dass die Mehrzahl Deiner Probleme höchstwahrscheinlich über Darmgesundheit geregelt werden kann, dann stellt er sich damit ja selber ein Bein (mal angesehen davon, dass viele Ärzte den Zusammenhang auch häufig gar nicht herstellen). Und das kann man den Ärzten auch gar nicht vorwerfen. Jeder möchte und muss ja sein Geld verdienen. Auch Ärzte. Wobei man natürlich sagen muss, es gibt auch Diagnosen, in denen auch die Darmgesundheit nichts mehr lösen kann. Aber glücklicherweise sind die doch deutlich in der Unterzahl. In den meisten Fällen kann man über Darmgesundheit wirklich ganz viel wieder hinkriegen. Dieses Bewusstsein sollte man aber haben, wenn man sich fragt „Warum hat mein Arzt mir das noch nie erklärt?“ Weil er möchte, dass Du weiterhin in die Praxis – oder Klinik – kommst, damit er weiterhin Geld verdient. Ich hatte ein Extrembeispiel tatsächlich in einer meiner Betreuungen. Dieses Paar war fünf Jahre lang gequält vom unerfüllten Kinderwunsch. Nach ungefähr fünf Monaten, die sie und ihr Mann die Vier Phasen Darmkur eingenommen hatten, wurde sie auf natürlichem Weg schwanger. Mit Zwillingen. Als sie ihre Ärztin fragte, warum die ihr denn nicht zu einer Darmkur geraten hätte, sagte sie ihr ins Gesicht: "Warum hätte ich das tun sollen? Wenn sie dadurch schwanger werden verdiene ich ja kein Geld." Das ist natürlich ein extremes Beispiel aber ich finde es zeigt die Richtung ganz gut auf, in die die Reise geht... Blöderweise wird dieses Bedürfnis nach Umsatz in vielen Fällen auf dem Rücken der Patienten ausgetragen. Gerade in Bezug auf Kinderwunschbehandlungen, mit denen sehr viel Umsatz gemacht wird. Die Behandlungen sind selbstverständlich darauf ausgelegt, dass Ihr irgendwann schwanger werdet – denn die Kinderwunschkliniken sind ja an das Deutsche IVF Register gebunden und übermitteln dorthin Berichte über die durchgeführten Behandlungen. Und selbstverständlich möchten die Klinik lieber, dass am Ende auch eine erfolgreiche Behandlung steht, denn sonst führt das ja auch zu einer schlechteren Statistik. Aber es ist doch besser für die Klinik, wenn die Schwangerschaft nicht direkt beim ersten Versuch eintritt, sondern vielleicht eher beim dritten oder vierten oder fünften Versuch. Und lieber über eine teure ICSI als über die verhältnismäßig günstige IUI – oder noch schlimmer: auf natürlichem Weg. Denn eine Kinderwunschklinik ist nichts anderes als ein Wirtschaftsunternehmen, das natürlich Umsatz machen will und muss, denn ganz ehrlich: So eine Reproduktionsklinik ist ein enormer Kostenapparat, der auch unterhalten werden will. Deswegen liegt es natürlich völlig fernab vom Stern für jede Kinderwunschklinik, dass Ihr auf natürlichem Weg schwanger werdet, weil die Eizell- oder Spermienqualität plötzlich deutlich besser ist oder die Gebärmutterschleimhaut eine gute Qualität hat oder weil das PCOS sich auf einmal in den Griff bekommen lässt und die Follikel auf normale Weise reifen… Warum also sollten Ärzte über Darmgesundheit aufklären?!? Sie würden damit ihrem eigenen Unternehmen schaden. Aus meiner persönlichen Erfahrung - und ich hatte in den letzten Jahren einen enormen Verschleiß an Gynäkologen und Reproduktionsmedizinern - kann ich aus dem oben Gesagten leider nur zwei Ärzte ausschließen, die mir begegnet sind. Nochmal: das hier ist kein Ärzte-Bashing! Ich habe sogar ein Stück weit Verständnis dafür. Es schickt aber leider unzählige Kinderwunsch Paare (häufig) unnötig durch die Hölle. Und dann gibt es natürlich auch einen gewissen Prozentsatz an Ärzten, der den Zusammenhang (wie oben erwähnt) schlichtweg nicht kennt. Ich habe ein paar Ärzte bei mir in der Beratung, die auch die Vier Phasen Darmkur einnehmen und die mir nach dem ersten Beratungsgespräch gesagt haben, dass das so alles total schlüssig klingt und dass es absolut Sinn ergibt, und mit dem Wissen, das sie haben auch zusammenpasst, aber dass die Zusammenhänge im Studium so tatsächlich nicht gelehrt werden und sie von alleine gar nicht auf die Idee gekommen wären... Die Wahrheit liegt also wahrscheinlich irgendwo in der Mitte und ich hoffe einfach sehr, dass mein Beitrag ein bisschen Licht in dieses ganze dunkle Thema bringen konnte.
Liebe Julia,
du bist ja eine Wissenschaftlerin. 🙂
Ich habe eben deinen Beitrag bei Punkt 12 gesehen und war sofort von dir begeistert.
Was ist denn nun aber die Vier Phasen Darmkur?
Ich bin nur über einen Link per What´s app auf eine 0176-… Nummer gekommen. Funktioniert das drüber?
Ganz liebe Grüße und ich drücke dir die Daumen.
lg Yvonne
Hallo Julia, ich habe heute dein Beitrag in RTL gesehen. Ich wollte nur fragen was für Blutwerte FSH und AMH man bei dir festgestellt hat wo du die schlimme Diagnose bekommen hast und wie haben sich dann diese Werte verbessert nach dem du deine Ernährung umgestellt hast. Es wäre echt toll wenn du mir diesbezüglich helfen kannst. Viele liebe Grüsse Monika
Liebe Monika,
bitte entschuldige die späte Reaktion. Ich war sicher, ich hab allen geantwortet, kann jetzt aber tatsächlich meine Antwort an dich nicht mehr sehen, daher nochmal: Mein AMH war bei der Erstdiagnose 0,02. Mein FSH 92. Die Werte waren also katastrophal. Inzwischen sind sie aber völlig normal, was ich ja auch in meinen Zyklen wiederspiegelt.
Wobei ich sagen muss, dass ich den AMH nicht mehr habe bestimmen lassen, da der ja nur von den befruchtungsfähigen Eizellen gebildet wird und da ich seit der Darmkur wieder normale Eisprünge mache hat sich die Frage nicht mehr gestellt. Der AMH ist seeehr relativ und wird von vielen Ärzten falsch rüber gebracht!